Wudang Speer

Soloform und Anwendung

Kurse im WS 2022/ 23 und im SS 2023

Traditionelles Taiji Quan in der von mir unterrichteten Form wirkt sich ordnend und energe­tisierend auf den gesamten Organismus, also auch auf das Gehirn aus. Im von mir unterrichte-ten Yang-Stil des Taiji Quan haben sich nur einige Speer-Einzeltechniken erhalten, obwohl der Systemgründer Yang Luchan ein berühmter Speerkämpfer war. Ich werde daher Wu­dang-Speer unterrichten und somit zu den Wurzeln des Taiji zurückkehren, die bekanntlich in den Wudang-Bergen liegen. Dabei sollen auch einige Grundlagen des Fajing (Explosiv­kraft) dargestellt werden. Fajing bedeutet, dass ohne Einbeziehung des Verstandes auf reflek­torischer Ebene Kampf-Aktionen gesetzt werden.

Der Speer gilt als der „König der Langwaffen“. Speertechniken vereinigen die Möglichkei­ten des Langstockes mit jenen einer Klingenwaffe. Auch die Wudang-Speerform bringt wie das Taiji viele positive Effekte hervor. Genannt seien: Verbesserung der Konzentration, Re­aktionsschnelligkeit, klarer Fokus sowie Präsenz und Wachheit. Der Speer als Langwaffe er­möglicht es, das eigene Energiefeld beträchtlich auszudehnen. Es ist eine faszinierende Auf­gabe, der „unbeseelten“ Waffe durch geschickten Gebrauch Leben einzuhauchen.

Um die Übungen auf hohem Niveau auszuführen, ist es nötig, dass die Lernenden unter An­leitung ihres Lehrers passende und notwendige Veränderungsprozesse in ihrem Gehirn vor­nehmen. Ohne Energie und Motivation geht hier nichts! Zusätzlich müssen Studierende und Lehrer gemeinsam eine Atmosphäre der Freude und Begeisterung schaffen.

Wir werden in zwei zusammengehörenden Kursen am Donnerstag Wudang-Speer als Solo­form mit Fajing-Einsatz (Explosivkraft aus dem Yin) kennenlernen. Diese Kurse bilden die Grundlage für den Kurs am Freitag, welcher der Speer-Anwendung mit Partner gewidmet ist. Die Kurse laufen über zwei Semester. Taiji-Kenntnisse (A- und F-Kurs oder auch höheres Niveau) werden vorausgesetzt. Zum Üben benötigen wir einen Speer. Wir werden eine Sam­melbestellung durchführen, die wieder von Dr. Martin Lechner betreut wird. Weitere Überlegungen zu den Speeren.