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Konfuzius und seine Weltsicht
Es ist nicht übertrieben, Konfuzius (Kŏngzĭ) als den wichtigsten Denker Chinas zu bezeichnen. Über etwa 2000 Jahre bildeten im Kaiserreich seine Gedanken und Lehrsprüche die Grundlage der herrschenden Staatsreligion. Die von ihm begründete idealistische Sozialethik war in der Lage, China auch in chaotischen Zeiten zu einen. Fest steht, dass die weltweit einzige seit der Steinzeit durchgehende Hochkultur der Erde ihren Bestand zu wesentlichen Teilen dem Wirken des Konfuzianismus zu verdanken hat.
Der wichtigste Grundgedanke konfuzianischer Weltsicht ist die „Menschlichkeit“ (rén). Vorgegangen wird von innen (Individuum) nach außen (Staat). Von der Selbstkultivierung gelangt man zum Ordnen der Familie, der Regierung des Staates und schließlich zur Aufgabe, das gesamte Land zum Frieden zu führen.
Die Daoisten haben die Anhänger des Konfuzianismus wegen ihrer Distanz zur Natur immer verhöhnt. Die Konfuzianer wiederum warfen den Daoisten vor, sich nicht um das Gemeinwohl zu kümmern und wie die Tiere zu leben.
Aus der Sicht der Schulen die ich vertrete, kann gesagt werden, dass konfuzianisches Denken einen hohen moralischen Anspruch hat, in der Umsetzung aber doch häufig an den Realitäten des Lebens und der zum Egoismus neigenden Arbeitsweise unseres Gehirns scheitert. Dennoch gilt es festzuhalten, dass der Konfuzianismus ein wesentlicher Teil der chinesischen Kultur sowie des chinesischen Denkens und Handelns ist. In der Beschäftigung mit chinesischen Disziplinen ist daher ein Grundverständnis der konfuzianischen Prinzipien notwendig.
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