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Qigong in der daoistischen Meditation
Dr. Birgit Vogtenhuber
Die Übungen von Li Qingyun
Li Qingyun starb in den frühen 1930er Jahren im Alter von (überlieferten) 256 Jahren und zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten des Daoismus des vergangenen Jahrhunderts. Über einhundert Jahre lang praktizierte er die "Übungen der acht Brokate" im Sitzen. Dieser Übungssatz ist weit verbreitet, bedarf aber einer qualitativ hochwertigen Umsetzung, um seine volle Wirksamkeit entfalten zu können. Von unschätzbarem Wert sind hier die von Li Qingyun verfassten Kommentare und Übungsanweisungen!
In diesem Seminar werde ich alle acht Übungen vorerst in ihrer Grundform vorstellen. Anschließend wird mit den erhellenden Instruktionen von Meister Li gearbeitet. Außerdem gebe ich allgemeine Hinweise zu daoistischen Meditationspraktiken und zur Vermehrung der Lebensenergie Qi. Schließlich wird noch der oft im Schrifttum zitierte "Kleine Himmlische Kreislauf" in Theorie und Praxis unterrichtet.
Die alten Daoisten haben erkannt, dass Qi ein Schlüssel zur Erleuchtung ist. Daher entwickelten sie unterschiedliche Methoden, erfolgreich Energie zu generieren und zu lenken, um sie zur Stärkung und positiven Veränderung des Gehirns einzusetzen (Egominderung). Nach langem Training werden bewusste Veränderungen der Hirnfrequenzen möglich, was sich in außergewöhnlichen Fähigkeiten manifestiert. Als Beispiele seien genannt: Verlängerung des Lebens, Heilen sowie außergewöhnliche Kräfte in den Kampfkünsten. Für uns könnte schon die deutlich wahrnehmbare Energetisierung des Gehirns ein Ansporn sein, in Meister Lis Fußstapfen zu treten.
Normalerweise werden die Übungen im Schneidersitz durchgeführt. Um aber die Energie voll zum Fließen zu bringen, werden wir auf Sesseln sitzend praktizieren. Dies vermeidet zuverlässig Verspannungen, die bei ungewohnten Sitzhaltungen zwingend auftreten. Es werden keine Vorkenntnisse erwartet.
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