Ein kleines Beitragi des kleinen Oswaldi:
Mails an den ORF
(Nur ein Tropfen auf den heißen Stein?)
Einleitende Betrachtungen
In meinem derzeitigen Buch bezeichne ich die meisten Menschen als Bioroboter. Der Bioroboter möchte sich den Bauch füllen und außerdem noch eine aliquote Menge an Internetfressen ins Gehirn saugen. Das klingt vielleicht nicht sehr menschenfreundlich, entspricht aber der Wahrheit.
Eine weitere Eigenschaft des Bioroboters ist die in meinem Buch genauer beschriebene „Hinternhebeverweigerung“. Eklatante Missstände werden ausgesessen, was den Hintern verbreitert, die Missstände aber nicht beseitigt.
Natürlich glaube ich nicht daran, mit meinen folgenden Mails an den ORF die Welt aus den Angeln gehoben zu haben. Aber, und das ist energetisch sowie spirituell wichtig, ich habe den Hintern gehoben. Dies wird mir, dereinst vor dem ewigen Richter stehend, positiv angerechnet werden.
Heben viele den Hintern, entsteht ein
Megahintern
und den müssen irgendwann die Unterhosenhersteller, Klobrillenfabrikanten und sogar die österreichische Regierung ernst nehmen.
Der Mailverkehr
Qualitätsverlust und Gefahr der Manipulation
(Ich habe mir erlaubt,
wichtige Passagen durch Fettdruck oder Farben hervorzuheben,
im Falle der ORF-Antworten mag dies einigen Lesern unangemessen erscheinen)
Erste Mail Elleberger an ORF
Am 3. II. 2021 schickte ich folgende Mail unter dem Titel „Qualitätsverlust und Gefahr der Manipulation“ an den Kundendienst des ORF.
„Sehr geehrte Damen und Herren!
Über viele Jahre bin ich mit Ihrem Programm zufrieden gewesen. Mir ist auch bewusst, dass nicht alle Sendungen meinen persönlichen Geschmack treffen können. Was mich nun aber seit längerer Zeit stört, ist die Häufung von Sendungen, die eine Darstellung und Inszenierung von „Opfern“ zum Inhalt haben und wo Jammern den Grundton bildet. Was wird dann von mir erwartet? Betroffenheit?
Mit meinen 74 Jahren und trotz Pensionierung noch immer voll und mit Begeisterung arbeitend, habe ich mir ein Leben lang die Rolle des Opfers versagt und auch anderen erspart. Es ist zweifelsohne gut, wenn man auf Missstände aufmerksam macht, dann müssen aber auch sofort umsetzbare Änderungsvorschläge eingebracht werden. Die Angabe von Spendenkonten wird nicht genügen.
Zu meiner Lebenseinstellung gehört die Maxime, dass es ratsam und notwendig ist, immer zuerst „vor der eigenen Türe zu kehren“. Hier kann ich aktiv tätig werden und einschreiten, vielleicht sogar ein Vorbild für meine Mitmenschen sein. Je unlösbarer die Probleme sind oder je weiter sie geografisch von unserem Leben entfernt sind, desto weniger Einflussmöglichkeiten haben wir. Dann sollten wir uns damit überhaupt nicht befassen, weil dies nur schlechte Laune und Antriebslosigkeit erzeugt. So ist niemandem geholfen!
Ich möchte daher an Sie appellieren, Positives und Energiereiches in Ihrem Programm zu fördern. Das könnte durchaus auch für die Nachrichten gelten, wo lebensbejahende und mutmachende Ereignisse nur im Kulturteil und bei den Wetternachrichten vorkommen.
Ein weiterer Kritikpunkt von meiner Seite ist die Berichterstattung im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Ich habe den Eindruck, dass überwiegend einseitig berichtet wird. Wäre es nicht die Aufgabe des ORF (Rundfunk und Fernsehen), im selben Ausmaß auch kritische Stimmen zu Wort kommen zu lassen? Ist die Nazi-Keule bei der Schilderung von Anti-Corona-Demonstrationen zutreffend, wenn dort Mütter mit Kinderwagen mitmachen? Könnte der Nazi-Jäger Armin Wolf auch einmal unseren Kanzler oder den Gesundheitsminister wegen der verordneten Maßnahmen in „die Mangel“ nehmen?
Ich bin besorgt!
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass der dargelegte Standpunkt von fast allen meinen Freunden, Bekannten und auch meinen Studenten geteilt wird.
Viele Grüße, ich wünsche Ihnen einerseits motivierende Themen und mehr positive Energie, andererseits auch mehr Wahrhaftigkeit in der Darstellung. Selbst der Anschein manipulativer Maßnahmen muss unbedingt gemieden werden, sonst erfüllen Sie Ihren öffentlichen Auftrag nicht!
Ihr Oswald Elleberger
P.S.: Ich möchte Sie auch noch informieren, dass ich beabsichtige, dieses Schreiben öffentlich zu machen. Wann und in welcher Form dies geschehen wird, kann ich noch nicht sagen.“
Erste Antwort ORF an Elleberger
Am 9. II. 2021 erhielt ich folgende Antwort vom ORF.
„Sehr geehrter Herr Elleberger,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Um Ihr Feedback an die entsprechende Abteilung weiterleiten zu können, bitten wir Sie uns mitzuteilen, auf welche ORF-Angebote (TV, Radio, Online) oder welche Sendungen Sie sich konkret beziehen.
Bezugnehmend auf Ihr Schreiben möchten wir Ihnen mitteilen, dass sich der ORF als öffentlich-rechtliches Medium seiner gesellschaftlichen Verantwortung und des von der österreichischen Bevölkerung in ihn gesetzten Vertrauens bewusst ist. Der ORF hat einen klaren gesetzlichen Auftrag und bietet vertrauenswürdige und zuverlässige Information. Wesentliche Grundlage ist objektive, unmittelbare und kompetente Berichterstattung und Verlässlichkeit durch geprüfte Quellen. Des Weiteren halten wir fest, dass der ORF unabhängig von politischen Parteien und anderen Interessengruppen handelt und ausschließlich seinem Publikum und der Gesellschaft verpflichtet ist.
Abschließend möchten wir Sie darüber informieren, dass u. a. auch die von Ihnen erwähnten Regierungsmitglieder seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehrfach in „ZiB 2“-Interviews zu sehen waren. Zuletzt war Gesundheitsminister Rudolf Anschober am 8. Februar 2021 zu Gast bei Armin Wolf, das Interview können Sie unter folgendem Link noch sechs Tage lang in der ORF-TVthek abrufen:
https://tvthek.ORF.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/14081271/Gesundheitsminister-Anschober-Koennen-nicht-zur-Tagesordnung-uebergehen/14854235
Freundliche Grüße
Stefan Kranzer“
ORF-Kundendienst
Generaldirektion | Marketing und Kommunikation
Kommentar O.E.
Naja, wer kritisiert, muss auch arbeiten und so habe ich mir selbstverständlich das Interview Anschober-Wolf „reingezogen“. Zu sehen war ein aggressiv-hungriger Wolf, der sich über die angeblich lasche Haltung der österreichischen Regierung gegenüber den corona-aufsässigen Tirolern erregte. Der waidwund getroffene Rudi war mehrfach gezwungen, darauf hinzuweisen, dass die Regierung verfassungskonform vorgehen müsse und daher die radikalen Erwartungen (Formulierung Elleberger) von Herrn Wolf nicht erfüllen könne.
Ich denke, die Verfassungstreue eines Gesundheitsministers ist erfreulich, auch wenn es die Regierung, der er angehört, im Jahr 2020 damit nach Meinung des Verfassungsgerichtshofes nicht immer genau nahm. Naja, vielleicht ist der Angstinger lernfähig?
Zweite Mail Elleberger an ORF
Um die wichtigen ORF-Informationen einsickern zu lassen, antwortete ich erst am 17. II. 2021.
„Sehr geehrter Herr Kranzer!
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Meine Mail bezog sich auf Radio und Fernsehen. Da es sich um tiefgreifende Mängel handelt, darf ich Sie bitten, meine Mail an die Leitung des ORF weiterzugeben.
Es ist schön, dass sich der ORF seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Das Vertrauen ist, zumindest was mich betrifft, deutlich erschüttert. Mir ist nicht mehr klar, wofür ich € 320.- pro Jahr bezahlen muss. Einige meiner Kritikpunkte habe ich schon in meiner ersten Mail erwähnt und muss diese hier nicht nochmals wiederholen.
Besonders störend empfand ich die panikerzeugenden und einseitigen Meldungen im Zusammenhang mit Corona. „Objektive, unmittelbare und kompetente Berichterstattung und Verlässlichkeit durch geprüfte Quellen“ war selten feststellbar. „Dass der ORF unabhängig von politischen Parteien und anderen Interessengruppen handelt und ausschließlich seinem Publikum und der Gesellschaft verpflichtet ist“ mutet wie Hohn an, wenn man die kritiklose Berichterstattung der in meinen Augen zweifelhaften Maßnahmen unserer Regierung durch den ORF ansieht.
Das von Ihnen vorgeschlagene Interview Armin Wolfs mit Gesundheitsminister Anschober habe ich mir zu Gemüte geführt. Zwar wurde der „Rudi“ wegen Tirol hart herangenommen, aber wieso schafft es Herr Wolf nicht, in einem vergleichbar unangenehmen Ton das Ende der Lockdowns vorzuschlagen? Dies würde ich als kritische Berichterstattung begreifen können.
In meinem hohen Alter sind mir Umgangsformen noch wichtig, vor allem wenn es sich um öffentlich ausgestrahlte Sendungen handelt. In meinen Augen ist Herr Wolf ein Fanatiker, der mit anderen Aufgaben betraut werden sollte, wo man ihn nicht sieht und hört.
Außerdem sollte der ORF wohl das kulturelle Erbe Österreichs pflegen und vertreten sowie sich in weiterer Folge für die Kultur des christlichen Abendlandes einsetzen. Stattdessen gibt es seit Jahrzehnten eine kritiklose Förderung der USA, ihrer Politik und amerikanischer Medienprodukte. Ausnahme? Trump!
Politisch korrekte Ansichten dominieren, konservative Standpunkte werden als „rechtspopulistisch“ abqualifiziert.
Was bleibt mir also übrig? Der Kultursender (?) Ö1 wird durch Radio Klassik Stephansdom mit seinem hervorragenden klassischen Musikprogramm ersetzt. Da gibt es sogar am Sonntag die Direktübertragung einer Heiligen Messe aus dem Stephansdom. Könnte das nach Kulturpflege klingen?
Über Corona informiere ich mich bei Servus TV. Der „Talk im Hangar 7“ und der „Wegscheider“ bringen interessante Informationen. Servus TV schafft es, in einer Diskussion gleich viele Befürworter und Gegner einzuladen. Der ORF kann dies anscheinend nicht und wird daher von mir auch nicht mehr angesehen.
Für das restliche Fernsehen habe ich mich inzwischen Arte verschrieben. Öfters ein guter französischer Film, interessante Dokumentationen und Kulturpflege, wenn auch mit französischem Einschlag. Wieso nicht? Allemal besser als andauernd Hollywood und billige amerikanische Serien.
Ich nehme an, dass ich nicht der Einzige bin, der Ihnen Kritik in höflicher Form zukommen lässt. Vielleicht sollten Sie diese ernst nehmen?
Ihr Oswald Elleberger“
Zweite Antwort ORF an Elleberger
Am 22. II. 2021 erhielt ich eine weitere Antwort des ORF.
„Sehr geehrter Herr Elleberger,
vielen Dank für Ihr E-Mail.
Wir haben Ihre Rückmeldung an die dafür zuständigen Abteilungen übermittelt.
Zu Ihrer Anmerkung teilen wir Ihnen mit, dass der ORF ein sehr vielfältiges Programm bietet:
ORF 1 bietet seinen Seherinnen und Sehern unter anderem ein umfangreiches Angebot aus österreichischer Unterhaltung und Comedy, beliebten österreichischen Filmen und Serien, umfassender speziell für junges Publikum gestalteter Information, attraktiven Sport-Live-Übertragungen, eigenproduziertem Kinderprogramm und vielem mehr.
ORF 2 – der mit großem Abstand meistgenutzte TV-Sender Österreichs – präsentiert seinem Publikum ein umfassendes Programmangebot aus aktueller Information, innovativem Frühfernsehen, hochwertiger Kultur und Bildung, attraktiver Unterhaltung, Service, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion uvm. aus Österreich.
Erfolgreiche, österreichische Filme, Serien und Dokumentationen stehen ebenso auf dem Programm wie hochwertige Live-Übertragungen aus den unterschiedlichsten Genres und Bereichen, Magazine, Talk- und Diskussionsformate uvm.
Die erfolgreichen Programme der neun ORF-Landesstudios sind ebenso unverzichtbarer Bestandteil des ORF 2- Programmbouquets.
Der Spartenkanal ORF III Kultur und Information bietet eine breite Bühne für Kunst, Kultur, Zeitgeschichte, Dokumentation, Wissenschaft, Information und österreichischen Film.
Eine der wesentlichen Säulen von ORF III Kultur und Information ist die Live-Berichterstattung aus dem österreichischen Parlament mit mehr als 400 Stunden Politik-Live-Übertragungen der Plenarsitzungen des Nationalrats, des Bundesrats, von Enqueten und Ausschüssen.
ORF III hat sich seit seinem Start 2011 beim kulturinteressierten Publikum sehr gut etabliert und gilt als einer der erfolgreichsten Kultursender im deutschsprachigen Raum.
Der Sportspartensender ORF SPORT + bietet seit seinem Start 2011 eine mediale Plattform für Spitzen- und Breitensport sowie sogenannte Randsportarten aus Österreich.
Außerdem informieren wir Sie, dass der ORF seit Beginn der Covid-19-Pandemie in TV, Hörfunk und Online sachlich und faktenbasiert über alle wichtigen Fragen und Ereignisse zum Thema informiert. Mit der objektiven und unabhängigen Berichterstattung kommen wir nicht nur unserem gesetzlichen Auftrag zur umfassenden Information der Allgemeinheit nach, sondern auch dem Bedürfnis unserer Zuseherinnen und Zuseher.
Freundliche Grüße
Daniel Brunner“
ORF-Kundendienst
Generaldirektion | Marketing und Kommunikation
Abschließende Mail Elleberger an ORF
Um die sich entwickelnde Mailwurst (meine Schüler sollten wissen, was das ist) nicht ins Unendliche zu treiben, sandte ich am 24. II. 2021 folgende abschließende Mail.
„Sehr geehrter Herr Brunner!
Wie ich sehe, sind Sie und der ORF dem Humor nicht abgeneigt.
Meine erste Mail vom 3. Februar betitelte sich „Qualitätsverlust und Gefahr der Manipulation“. Nun lese ich von Ihnen: „Außerdem informieren wir Sie, dass der ORF seit Beginn der Covid-19-Pandemie in TV, Hörfunk und Online sachlich und faktenbasiert über alle wichtigen Fragen und Ereignisse zum Thema informiert. Mit der objektiven und unabhängigen Berichterstattung kommen wir nicht nur unserem gesetzlichen Auftrag zur umfassenden Information der Allgemeinheit nach, sondern auch dem Bedürfnis unserer Zuseherinnen und Zuseher.“
Ich kann mir nicht helfen, ganz verstanden fühle ich mich nicht. Nehmen Sie bei mir etwa eine Dementia senilis an?
Ich hoffe, wir können unseren Mailverkehr, der von Ihrer Seite immer stärker ins Irreale abdriftet, heute beenden. An einer neuerlichen Antwort des ORF bin ich nicht interessiert. Wie schon bei meiner ersten Mail erwähnt, beabsichtige ich diesen Mailverkehr, eventuell auch nur teilweise, öffentlich zu machen. Wann und in welcher Form dies geschehen wird, kann ich noch nicht sagen.
Somit danke ich Ihnen für Ihre Bemühungen und das politisch korrekte Copy & Paste!
Ihr Oswald Elleberger“